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Vor dem Bundesrat auf die Knie

Die Eismeister hätten sich ob des hohen Besuchs aus dem Bundeshaus halt ganz besonders viel Mühe gegeben, erklärt der Verantwortliche der Eisplanade Biel entschuldigend. Und fragt ein weiteres Mal, ob es mir wirklich gut gehe. Innerlich seufzend beruhige ich ihn, mein Stolz und die Kamera hätten als einzige Schaden davongetragen. Mit einem letzten, besorgten Blick lässt mich der Mann schliesslich weiterarbeiten.

Ich erinnere mich dunkel an den Sportunterricht im Gymnasium, an die Curlinghalle und die ungleichen Curlingschuhe – der eine Schuh normal, der andere unglaublich rutschig. Und das Eis auch damals ziemlich hart. Ja, ich und Eisbahnen sind einander nicht immer wohlgesonnen. Daher war es eigentlich klar, dass ein sehr uneleganter Sturz auf dem Glatteis direkt vor dem Bundesrat Ignazio Cassis, und noch schlimmer, vor den versammelten Kollegen der schweizer Presse passieren musste. Bereits im Fall war mein einziger Gedanke: „Ach herrje, die Kamera!“. Und ja, die ist jetzt etwas angeknackst, und an meinem Ellenbogen und dem rechten Knie breiten sich bereits zwei grünlich-blaue Blutergüsse aus. Aber die Kamera funktioniert noch, und der Bundesrat muss auch beim Eisstockschiessen gefilmt werden, also ab zum nächsten Schauplatz.

So viele Journalisten wie an diesem Abend haben mich noch nie angesprochen. Jeder will wissen, ob es mir denn gut geht, ob ich mir weh getan habe. In einer ähnlich peinlichen Situation habe ich mich zwar noch selten befunden, aber ihre ehrliche Sorge hat meinen Fall im Nachhinein etwas abgefedert. Daher an dieser Stelle:

Liebe Journalisten und Fotografen, liebe Verantwortliche der Eisplanade, danke für eure Anteilnahme. Mir geht es gut und ich kann sogar trotz der kaputten Kamera einen Beitrag abliefern.

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